Obwohl es manchmal schon anstrengend ist, koennte ich mir Segeln – vor allem ueber so lange Strecken – nicht ohne unsere Kinder vorstellen. Morgens kuscheln sich die kleinen zu mir im Cockpit unter die Decke, sie haben immer neue Ideen, wenn’s um’s Kochen geht und vor allem wuerden uns viele lustige Sprueche fehlen.
Waehrend ich heute Violas Knoten aus den Haaren kaemmte kam das Gespraech auf Bruno’s immer laenger werdende Maehne. Er oder vielmehr Gui will eine Laenge, dass er sie hinten zusammenbinden kann. – Auf jeden Fall hat er schon eine ganz schoen sportliche Frisur (vorne kurz und hinten modisch) und auch werden die Haare immer heller. Worauf er meint: ‘Ja, aber OMA hat heisse Ware !!’ (Lautes Auflachen von den Grossen) – ‘Aeeeh, weisse Haare. WEISSE HAARE meinte ich natuerlich !’
Sonst ist wie immer nicht viel los hier. Was soll sich auch zutragen. Wir sind zwar noch nicht in der Mitte des friedlichen Ozeanes, aber immerhin haben wir zirka 2000km weit ausschliesslich Wasser rundum uns. Da gibt’s keine grossen Ueberraschungen. – Auch nicht wettermaessig (zum Glueck !). Gestern hatten wir ja recht wenig Wind und heute Nacht dann sehr, sehr wenig. Morgens sind wir zwar wieder merklich vorangekommen, doch haben wir nach dem Fruehstueck gleich mal den Blister raufgezogen, worauf wir auch sofort wieder mit 5-6 Knoten unterwegs waren. Nur kurz allerdings, denn der Wind frischte relativ schnell auf und als es in einer Boe dann ueber die 8 Knoten ging, haben wir ganz schnell den Blister wieder runter und die Genua ausgerollt. Seither haben wir wieder stabile vier Windstaerken und segeln einen perfekten Kurs mit ca. 6 Knoten. Gefaellt mir. Gefaellt mir ausgesprochen gut !
LATITUDE: 03-08.50S, LONGITUDE: 105-17.91W, COURSE: 274T, SPEED: 6.4, WIND: SSE4-5, DISTANCE: 2037nm