Jetzt sind wir bereits fuenf Tage in den Cayos Coco Bandero und wollen noch immer nicht weg. Hehehe.
Anfangs war die Anchorage ja etwas voll und vor allem haben die Generatoren der groesseren Schiffe uns genervt. Nun aber gehoert der Platz zwischen den drei Inseln uns alleine und das diesige Wetter der letzten Tage wurde von einer leichten Passatwindbrise weggeblasen. Die Passatwoelkchen stauen sich im Gebirge an der Kueste, wo es im Dschungel taeglich regnet.
Dorthin sind Gestern auch SY Kira und SY Thor aufgebrochen, nach Nargana. Dies ist die einzige Insel, welche nachts beleuchtet ist. Somit die einzige mit Stromanschluss. Angeblich soll es dort ja sogar Internet geben, bislang haben wir von unseren Freunden aber noch keine Bestaetigung bekommen. Die Insel selbst ist im Vergleich nicht schoen und das Wasser wegen des nahen Rio Diablo natuerlich nicht so klar wie hier, sondern gruen und voll mit Leben aus dem Dschungel. Wir bleiben also erst mal hier, denn bei den Temperaturen, die nur Nachts mal kurz unter 30 Grad gehen, muessen wir viel Zeit im Wasser verbringen. Anderenfalls wird man bekloppt. Dazwischen machen wir Ausfluege mit Pinguin zu den Nachbarinseln – Gestern hatte ich die ‘zwei-Palmen-Insel’ mal begutachtet. Die hat einen Durchmesser von ca. 15 Metern und es stehen – zwei Palmen – drauf. Sonst ist da nix. Irre !!
Jeden Tag gibt’s mal ein Gespraech ueber die Schoenheit der Inseln, wie schwierig es ist, sich als Indianervolk behutsam an die westliche ‘Zivilisation’ anzunaehern und vor allem, dass dies wohl einer der schoensten Orte unserer gesamten Reise sein wird. Denn auch die Inseln im Pazifik werden dies nicht um viel toppen koennen und angesichts solcher Vergleiche fragt man sich dann auch schnell mal, warum man ueberhaupt weiter fahren sollte und wohin diese Reise denn fuehren soll.
Warum sind wir auf dieser Reise und was versuchen wir zu finden ? Diese Fragen gehen uns oft durch den Kopf. Und die Antworten fallen je nach Gemuetsverfassung stets anders aus. Eines ist auf jeden Fall sicher: Fuer eine junge Familie und vor allem fuer die Kinder ist eine derartige Reise eine unglaubliche Bereicherung. Alles andere ist sekundaer.
Tolle Bilder. Beneidenswert, aber das kannte man ja schonvon andderen Seglern.
Was mir aufgefallen ist, und ich kann es nicht lassen, etwas dazu zu schreiben, ist die Zeile: “sich als Indianervolk behutsam an die westliche ‘Zivilisation annähern’
Zum einen natürlich die Frage: ob SIE sich an UNSERE Zivilisation, oder ob vielleicht nicht doch WIR uns behutsam an IHRE Zivilisation annähern müssen. Und zwar behutsam aus IHRER Sicht. Ob da ein wochenlanges Liegen mit einer Segeljacht ein kleinerer kultureller Unterschied ist (wie ihr mit einem Bildtitel ein bischen sugeriert) als mit einer grosser Motorjacht, wage ich zu bezweifeln; wie gesagt, aus ihrer Sicht.
Ausserdem müssen SIE für sich entscheiden, ob sie weiterhin so leben wollen wie bisher, was vielleicht einfach unsere idealisierte Vorstellung von den “Wilden” ist. Unter Umständen haben sie durch uns Dinge wie Kühlschrank, Fernseher, Computer und Ausserborder kennen gelernt und nun gibt es welche, die das auch wollen. Punkt. Ohne irgend wie behutsam oder so.
Wie auch immer, ich wünsche euch weiterhin eine tolle Zeit!
Tjo. Wir haben nix gegen Anpassung egal wer an wen. Die Sache ist nur, dass hier gerade was passiert. Und es sieht nicht so aus, als ob die Kunas in irgendeiner Weise davon profitieren. Eher das Gegenteil scheint mir der Fall und das finde ich schade: Wenn Auslaender sich hier eine goldene Nase verdienen und die Freundlichkeit und Naivitaet der Kunas ausnuetzen. So ist es mit bisher beinahe jedem Indianervolk passiert und ich faende es schade, wenn es auch in Kuna Yala so laeuft.
Liebe Gruesse aus den Cayos Limon.