Kaum war das Fest vorbei und die Geschenke ausgepackt, packte uns der erste Squall. Fuer nicht-Segler: dies sind kleine Gewitterstuerme im Atlantik, meist von kurzer Dauer aber mit viel Regen und Wind. Wir packten innerhalb von wenigen Minuten den Blister in den Sack und die Passatsegel aus und dann fielen auch schon die ersten grossen Tropfen. Der Wind briste ordentlich auf und nach wenigen Minuten mussten wir auch schon die Segel reffen. Dennoch liefen wir mit konstant ueber sieben, teilweise acht Knoten vor dem Wind. Der Wind drehte weiter auf Sued und kurz vor Mitternacht mussten wir die Passatsegel bergen und setzten die kleinere Fock, mit der wir in gemaechlicher Fahrt aber mit korrektem Kurs unserem Ziel entgegensteuerten. Nach wie vor war rings um uns starkes Wetterleuchten zu sehen. Kurz vor drei Uhr erreichte uns der naechste Squall. Da wir aber noch immer unter Fock liefen, war kein Segelmanoever notwendig. Nach dem Gewitter schlief der Wind komplett ein und gegen halb acht am Morgen schob uns nur noch die Stroemung mit einem knappen Knoten vorwaerts. Die Ruhe vor dem Sturm.
Um 0810 ertoente mehrmal unsere Schiffsglocke (von selbst). Das tut diese, wenn wir eine Kraengung von ca. 40 Grad erreichen. Nein, das war kein Squall. Wir korrigierten die Windsteuerung und liefen vor dem Suedsturm ab, der innerhalb weniger Minuten auf 8 Beaufort aufbriste. Anfangs waren die Wellen noch klein, doch die Boen mit 9 Bft. derart heftig, dass unsere Windsteuerung erstmals (!) manuelle Unterstuetzung benoetigte. Wolfgang und ich wechselten uns am Ruder ab und so ritten wir bis kurz vor Mittag vor zunehmenden Wellen den Sturm ab. Die Wellen, die sich aufbauten waren gegen Ende hin sehr beeindruckend, doch das Wasser das uns in den Nacken spritzte und den Ruecken runterlief war schoen warm, dies machte es ertraeglich. Die Rancho Relaxo bewaehrte sich wieder einmal in Schwerwetterbedingungen. Kein Bruch, das Aussteuern der Wellen war problemlos und im Schiffsinneren alles trocken.
Bruno guckten nach dem Aufwachen aus dem Fenster und meinte “Wow ! Das ist aber ein grosser Sturm.” Holte dann eines seiner Geschenke und fing an mit Lego zu spielen. Viola war quitschvergnuegt. Alles entspannt auf der Rancho Relaxo, auch wenn das Wetter mal nicht so fein ist.
Zu Mittag liefen wir unter einer Bilderbuch-Front durch und kurz danch beruhigte sich der Wind. Die Wellen sind mittlerweile auch wieder auf Normalgroesse geschrumpft. Wir segeln am Wind gegen einen SSW-Wind (?!? – ich dachte, wir sind im Passat ?) und die Sonne lacht. – Wir auch.